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Flashmob vor der Siemens-Zentrale in Essen

Siemens-Auszubildende fordern Ausbildung mit Perspektiven

26.09.2016 I Ausbildung mit Perspektiven oder Investieren statt reduzieren fordert die IG Metall von Siemens. Zu einer Protestkundgebung am 22. September rief die IG Metall an allen Siemens-Ausbildungsstandorten auf.

Vor der Siemens-Niederlassung in Essen trafen sich Auszubildende und Vertrauensleute zu einer Flashmobaktion. Die Teilnehmer befürchten, dass die vom Siemens-Vorstand verkündete Spar- und Abbauprogramme zu Abstrichen bei der Ausbildung führen. Im Anschluss ist die unbefristete Übernahme der Ausgelernten gefährdet, so Konrad Jablonski vom Siemens-Team.

In NRW streicht Siemens die Begegnungswoche für alle Auszubildende der Niederlassungsstandorte Köln-Düsseldorf-Essen. Bisher legte Siemens immer großen Wert darauf, dass sich die Auszubildenden in einer „Begegnungswoche“ kennen lernen und austauschen. Das sei notwendig, um die Neuen in der Siemens-Familie aufzunehmen, erklärt Tim Hensel, Vorsitzender der JAV. Hensel befürchtet, dass Siemens durch das Streichen solcher Maßnahmen auch den Zusammenhalt der Arbeitnehmer gefährdet.

Flashmob vor der Siemens-Zentrale in Essen

Gerade die positive Selbstdarstellung gegenüber den Mitarbeiter hat Siemens in den letzten 150 Jahren eine große Mitarbeiterbindung garantiert. Diese gibt Siemens auf, reklamiert die IG Metall. Das Streichen an der Ausbildung wird auch in Essen einen Bruch auslösen, befürchtet Alfons Rüther, IG Metall Essen. Immer weniger Auszubildende, immer weniger Investition in die Ausbildung setzt die IG Metall gleich mit immer weniger Zukunft.

Bis 2009 wurden in Essen technische und kaufmännische Ausbildungsberufe ausgebildet. Dann erfolgte die Trennung. Am Standort Essen erfolgt nur noch die kaufmännische Ausbildung. Ausgebildet werden Industriekaufleute und Bachelor of international Management. In den letzten drei Jahren reduziert Siemens die Ausbildungszahlen, 2014= 24 Azubi, 2015 = 20 Azubi und in diesem Jahr nur noch 17 Azubi.

Bericht und Fotos: Alfons Rüther, IG Metall Essen