Inhalt
Innungstarifverträge sichern hohe soziale Standards im Handwerk
Nachwuchssorgen im Handwerk
Das Handwerk klagt im Besonderen über Nachwuchssorgen. Doch bei der Tarifgeltung lässt das Handwerk Defizite erkennen. Bei einer Befragung der IG Metall unter Berufsschülern ist aufgefallen, dass ein großer Teil der Auszubildenden im Beruf Anlagenmechaniker und Elektriker 40 Stunden in der Woche arbeiten. 37 und 36 Stunden sind im Innungstarifvertrag geregelt. Auszubildende bekommen so drei bis vier Stunden in der Woche nicht vergütet. Das spricht sich herum und schreckt Bewerber ab, mahnt Markus Ernst, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Essen.
Die IG Metall hat das Problem mit der Kreishandwerkerschaft erörtert. Die Kreishandwerkerschaft will sich dem Problem annehmen. Gerade die Innungen können mit ihren Tarifverträgen punkten und so bei den Schulabgängern werben. Innungsbetriebe können aus Sicht der IG Metall stolz auf ihre sozialen Absicherungen sein, welche sie in ihren Tarifverträgen anbieten. Nun ist es an der Zeit, diese auch zu Beginn der Ausbildung umzusetzen.
Die Zahl der Schulabgänger ist rückläufig, so dass die heuteigen Bewerber eine größere Auswahl haben. Sowohl bei der Berufs- als auch Betriebsauswahl spielen die Arbeitsbedingungen eine große Rolle. Tarifverträge und soziale Standards sprechen sich unter den Jugendlichen herum. Die Zeiten, wo ein guter Schüler 50 und mehr Bewerbungen schreiben musste, gehören der Vergangenheit an, so Ernst.
Bericht WAZ/NRZ vom 15.03.2018: