Die Delegierten entscheiden darüber Ende April in einer Wahl. Breits Anfang März beschlossen die Delegierten den formalen Rahmen, dass für die drei Geschäftsstellen nur noch eine Geschäftsführung bestellt wird.

Erprobt wird die Zusammenarbeit in den zwei Geschäftsstellen Mülheim und Essen seit vier Jahren. Volker Becker-Nühlen leitet die Geschäftsstellen als gemeinsamer Bevollmächtigter und Geschäftsführer. Becker-Nühlen wechselt Ende Juni in den Ruhestand, so dass jetzt ein guter Zeitpunkt für die MEO-Kooperation mit gemeinsamer Geschäftsführung besteht, so die IG Metall.

Hinter der Kooperation steckt ein beteiligungsorientiert erarbeitetes Betriebs- und Branchenbetreuungskonzept, erklärt Schlüter. Die IG Metall MEO richtet sich neu auf die veränderten Anforderungen der Zukunft aus, was auch eine Veränderung unserer Arbeit bedeutet. Die Zahl der Tarifverträge hat sich vervielfacht und die Betreuung von Betriebsräten und Vertrauensleuten in den Betrieben immer mehr spezialisiert. Durch die Kooperation sei es möglich, dass sich die Gewerkschaftssekretäre auf Themenbereiche spezialisieren und so die Branchen über Stadtgrenzen hinaus vertreten können.

Schwerpunkte werden auch weiterhin die Metall- und Elektroindustrie, Stahl und das innungsgebundene Handwerk sein. Anlaufstellen der IG Metall wird es auch zukünftig in allen drei Städten geben. Durch die Kooperation frei werdende Kapazitäten will Schlüter zur Mitgliedergewinnung einsetzen, um die Mächtigkeit der IG Metall im Ruhrgebiet zu halten. „Schließlich“, so Schlüter, „müssen wir seit Jahren einen starken deindustrialisierenden Strukturwandel ertragen. Dem müssen wir entgegenwirken.“ Schlüter setzt auf Teamarbeit und will dafür sorgen, dass sich alle Beschäftigten in der neuen MEO-Einheit mit ihrem unterschiedlichen Wissen und Können gut einbringen und vernetzten können. Künftig werden in den drei Kooperationsgeschäftsstellen 8 Gewerkschaftssekretärinnen/ Gewerkschaftssekretäre und 7 Verwaltungsbeschäftigte für die Mitgliederbetreuung zur Verfügung stehen.

 

Neben dem Geschäftsführer ist auch ein Kassierer zu wählen. In der neuen MEO- Kooperation werden künftig fast 24.000 Mitglieder betreut. Davon zählen etwa 10.000 Mitglieder zur heutigen Geschäftsstelle Essen, 8.000 zu Mülheim und 6.000 zu Oberhauen. Ausgaben für Mitgliederbetreuung, Rechtsschutz, Organisation und Bildung erfordern eine strukturierte Kassenführung. Markus Ernst, politischer Sekretär in Essen, stellt sich den Delegierten zur Wahl.

Die ehrenamtlichen zweiten Bevollmächtigten bleiben in den drei Städten weiter im Amt. Zurzeit sind in Mülheim Pietro Bazzoli, in Essen Ralf Kurtz und in Oberhausen Helmut Brodrick gewählt. Auch behält jede Stadt ihren eigenen Ortsvorstand und ihre Delegiertenversammlung. Die Amtszeit der Gremien dauert noch bis Frühjahr 2020. Im Rahmen der turnusmäßigen Organisationswahlen 2020 wäre eine Fusion der drei Geschäftsstellen möglich

Jörg Schlüter, 48 Jahre, arbeitet als Gewerkschaftssekretär bei der IG Metall Oberhausen. Im April 2017 wurde er zum kommissarischen Geschäftsführer bestellt. Schlüter ist gelernter Stahlbauschlosser und absolvierte eine Ausbildung bei Babcock. Seit dieser Zeit engagiert sich Schlüter in gewerkschaftlichen Gremien. Seit 2002 ist er hauptamtlich in der IG Metall tätig und kandidiert zum gemeinsamen Geschäftsführer und Bevollmächtigten in MEO.

Markus Ernst, 52 Jahre, ist Gewerkschaftssekretär bei der IG Metall Essen. Ernst ist zuständig für die Handwerksarbeit in der Region Mülheim-Essen-Oberhausen. Seine Ausbildung absolvierte er als Rohrinstallateur bei den Deutschen Babcock Werken. Seine Gewerkschaftslaufbahn begann er als Jugendvertreter und später als Betriebsrat. Seit 24 Jahren ist Ernst bei der IG Metall hauptamtlich tätig und kandidiert für die Funktion des Kassierers.

Siehe auch:

• Bericht WAZ/NRZ vom 4.4.2018

Bericht: Alfons Rüther, IG Metall Essen