Inhalt

Aufruf zur befristeten Arbeitsniederlegung

IG Metall ruft Beschäftigte der in einem ME-Betrieb zum 24 Stunden-Warnstreik auf

30.01.2018 I Bei den Metall-Tarifverhandlungen fanden am letzten Wochenende Arbeitgeber und IG Metall keinen Kompromiss. Die IG Metall Essen ruft die Beschäftigten in einem Essener Betrieb zum ganztägigen Warnstreik auf.

Im festgefahrenen Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie will die IG Metall nun mit einem 24-stündigen Warnstreik ein Einlenken der Arbeitgeber erzwingen, erklärt Volker Becker-Nühlen, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Essen-Mülheim. „Mit dem Tagesstreik zeigt die IG Metall die letzte Gelbphase vor der Rotphase eines Flächenstreiks an“, so Becker Nühlen weiter.

Volker Beckern-Nühlen spricht am 9. Januar zu den Streikenden in Essen

Für den Tagesstreik ist ein Mitgliedervotum notwendig, welches heute mit einer überwältigenden Mehrheit von den IG Metall-Mitgliedern erteilt wurde, teilt Holger Neumann mit. Neumann ist Gewerkschaftssekretär und führt die Streikleitung in Essen durch. Der Tagesstreik beginnt noch am Mittwoch. Vor dem Werkstor wird dazu eine Streikleitung eingesetzt. Die Streikleitung wird alle Arbeitnehmer zum Warnstreik über die ganze Schicht aufrufen. Die Streikenden werden in einem Zelt vor dem Werkstor rund um die Uhr versorgt. Der Streik wird somit auch zu einem besonderen Erlebnis, verspricht Neumann.

Besucher, die ihre Solidarität und Unterstützung mit den Streikenden bekunden möchten, sind von Mittwochabend bis Donnerstagabend herzlich im Warnstreikzelt willkommen.

Becker-Nühlen betrachtet den gesamten Warnstreikverlauf schon als besonderes Erlebnis und zeigt Unverständnis, dass sich die Arbeitgeber dem Rechtsanspruch auf Arbeitszeitverkürzung verschließen. Die Pflege von Angehörigen oder die Erziehung von Kindern kann den Arbeitnehmer ebenso unerwartet treffen, wie ein plötzlicher Auftrag. Sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer brauchen in solchen Ausnahmesituationen Rechtssicherheit, dass sie ihre Verpflichtung erfüllen können.

Bericht: Alfons Rüther, Foto: Kai Lamparter