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Alexander Häusler beschreibt die Ziele der AFD und die Auswirkungen für Gewerkschaften
Die AFD im Focus
Delegiertenversammlung der IG Metall Mülheim-Essen-Oberhausen am 22. Mai 2019 in der Luise-Alberts-Halle in Oberhausen.
Nicht zum Spaßen aufgelegt ist der Sozialwissenschaftler, Alexander Häusler, wenn es um die Ziele der AFD geht. Sollten diese Partei an Einfluss gewinnen, müssen die Gewerkschaften sogar um ihre Tarife fürchten.
Die AFD bekämpft die DGB Gewerkschaften, indem sie sogar eine eigene Arbeitnehmerorganisation gründete. Unter der Flagge: Alternativer Arbeitnehmerverband Mitteldeutschland „ALARM“, fanden sogar zwei eigene Maiveranstaltungen mit nationalistischen Botschaften in Ostdeutschland statt. Verbreitet wurden völkisch nationalistische Botschaften. Die DGB Gewerkschaften sollen über diesen Weg zurückgedrängt werden.
Die AFD arbeitet mit Botschaften aus der Bauernfängerei, so Häusler. Mit Angst zu Überfremdung findet eine Verrohung der Diskussionskultur statt. Die Ansprache, welche die AFD verwendet, ist geschickt, weil sie einen Gegensatz aufbaut zwischen Volk und Elite. Jedoch Volksmeinung ist nicht die gleichzusetzen mit demokratischer Grundordnung, sondern nationalistische Meinungsmache. Bei Rechtspopulisten gibt es hinter ihren Botschaften auch immer einen Schuldigen. Einmal sind es die Flüchtlinge, die den Bürgern die Arbeit wegnehmen, in der Finanzkrise der Euro und jetzt sogar der Diesel, der erhalten werden soll. Die AFD ist eine Partei wie ein Chamäleon, welches sich mit rechtsextremen Botschaften immer der aktuellen Lage anpasst. Eines haben ihre Botschaften immer, es gibt immer einen Schuldigen. Das macht sie erfolgreich.

Der Sozialwissenschaftler (Jahrgang 1963) ist Mitarbeiter des Forschungsschwerpunktes Rechtsextremismus/ Neonazismus der FH Düsseldorf (www.forena.de). Zusammen mit Fabian Virchow ist Alexander Häusler Herausgeber der Edition Rechtsextremismus beim Verlag für Sozialwissenschaften. Er forscht und publiziert schwerpunktmäßig zu Rechtsextremismus und Rechtspopulismus und wird zu diesen Themen regelmäßig von verschiedenen Medien (z.B. ARD, ZDF) als Experte herangezogen.
Die AfD ist als größte Oppositionspartei im Bundestag mit umfangreichen Finanz- und Personalressourcen ausgestattet. Sie wird das Hetzen nicht beenden, auch wenn sich die Wahlergebnisse verschlechtern sollten, befürchtet Häusler. Der beste Weg sei Aufklärung und Bildung, damit sich die Gesellschaft von der AFD abwendet.
Bericht, Fotos und Film: Alfons Rüther, IG Metall Essen