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IG Metall fordert Standortsicherung für Widia in Essen

12.07.2019 I In der heutigen Sitzung mit Betriebsrat und IG Metall-Vertrauensleuten fordert die IG Metall eine Standortsicherung für den Hartmetallhersteller Widia in Essen.

Die IG Metall leistet Widerstand gegen die Schließungspläne des Hartmetallherstellers Widia, erklärt Wencke Hartjes, IG Metall Essen. Betriebsrat und Vertrauensleute fordern eine Standortsicherung für die Essener Widia. Diese Forderung wurde in der heutigen Betriebsratssitzung beschlossen und soll mit allen rechtlichen Mitteln durchgesetzt werden, erklärt Hartjes. Der Essener Betrieb arbeitet profitabel und führt eine Umsatzrendite von rund 20 % an die amerikanische Mutter in Pennsylvania ab. Die Schließung eines profitablen Unternehmens kann aus Sicht der IG Metall nicht akzeptiert werden.

Hartjes vermutet, dass die Schließungsbotschaft unter anderem zur Stützung des Aktienkurses aus den USA verkündet wurde. Der Aktienkurs ist im Juni abgefallen und direkt nach der Verkündung von Werksschließungen wieder angestiegen. Die IG Metall wehrt sich dagegen, dass die die Zukunft von Fachkräften geopfert werden darf, um Aktienkurse zu stützen. Jörg Schlüter, Geschäftsführer der IG Metall in Essen, kritisiert die Forderung der Konzernmutter, Betriebe mit einer hohen Umsatzrendite zu schließen.

Die Schließungsabsicht ist ein harter Schlag ins Kontor der Stadt Essen, weil über 400 tarifgebundene Arbeitsplätze mit hochqualifizierten Fachkräften gefährdet sind. Daher will die IG Metall unter Einbindung der Beschäftigten vor Ort; heimischen Politiker und der Wirtschaftsförderung Alternativen zur Betriebsschließung entwickeln.

Es kann nicht angehen, dass ein traditionsreiches Unternehmen wie „die WIDIA“ nach über 92-jähriger Geschichte, durch eine Entscheidung von Managern beendet wird, die wahrscheinlich kaum wissen, wo Essen liegt, so der Betriebsratsvorsitzende Peter Wunderlich.