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Aus der Geschichte lernen

IG Metall Jugend demonstriert in Hanau

28.02.2020 I Der Ortsjugendausschuss der IG Metall Jugend Mülheim, Essen und Oberhausen ist im Rahmen ihres Jugendseminares „Aus der Geschichte lernen“ in Steinbach (Taunus) nach Hanau gefahren und hat dort am Samstag den 22.02.2020 an einer Gedenkveranstaltung in der Innenstadt – Am Freiheitsplatz teilgenommen.

Aller Spätestens seit den feigen Morden des selbsternannten NSU ist rechtsextremer Terrorismus keine Seltenheit mehr. Besonders in den letzten 12 Monaten zeigen der Mord an Walter Lübcke sowie die Attentate in Halle und nun in Hanau, dass Rechtsextremismus und rechtes Gedankengut in den letzten Jahren wieder zugenommen haben und auch vor Morden nicht mehr zurückschrecken. Diese Entwicklungen sind aufs Schärfste zu verurteilen und zu bekämpfen.

IG Metall Ortsjugendausschuss MEO demonstrierte am 20.2.2020 gegen Rechtsextremismus in Hanau

Mit Bestürzen nimmt der Ortsjugendausschuss der IG Metall MEO die Meldung vom Mittwoch, den 19.02.2020 zur Kenntnis, dass neun HanauerInnen von einem Rechtsextremen ermordet wurden. Im Anschluss tötete der Attentäter seine Mutter und sich selbst. Für unseren Ortsjugendausschuss war es daher selbstverständlich, dass sie ihr Jugendseminar in Steinbach (Taunus) unterbrechen und im etwa 40 km entfernten Hanau an einer bundesweiten Kundgebung teilnehmen.

Jugendsekretär Daniel Irschei fragte die Seminarteilnehmer, ob sie nach Hanau fahren wollen. Alle waren sich alle sofort einig“, berichtet Mustafa Suna, JAV bei Siemens. Sebastian Budde, Meister in Kraftfahrzeugtechnik, hat die Stimmung als angespannt und sehr bedrückend wahrgenommen. „Es war so ungewohnt, an einer Kundgebung teilzunehmen, bei der keine Musik gespielt wird und wo trotz 6000 Teilnehmenden es sehr still war.“

Verschiedene RednerInnen drückten auf der Bühne vor den rund 6000 TeilnehmerInnen ihre Trauer aus, motivierten die Anwesenden aber auch, im Alltag gegen Rassismus und Diskriminierung aufzustehen. „Besonders berührend waren die Grußworte von Überlebenden und Angehörigen der NSU-Morde“, erzählt Mustafa Suna. Marvin Holz, angehender Maschinenbautechniker, ergänzt „Antifaschismus ist für uns als Gewerkschaftsjugend Pflicht. Wenn jemand eine Person aus unserer Mitte angreift, greift er uns alle an.“

Hanau im Februar 2020: Gewerkschaftsjugend mahnt vor rechtem Terror

Zurück in Steinbach ist sich der Ortsjugendausschuss Mülheim, Essen und Oberhausen einig: Die rechtsextremen Gewalttaten müssen in Deutschland aufhören. Rechtsextremismus und auch Rechtsterrorismus sind keine Verbrechen des 21. Jahrhunderts. Seit Ende des zweiten Weltkriegs gab es hunderte Morde und Anschläge auf Politische Gegner, Migranten und Flüchtlinge. Es braucht endlich ein klares Bekenntnis der Bundesregierung. Worten reichen schon lange nicht mehr, es ist die Zeit gekommen um zu handeln! Wir lassen uns nicht gegen einander ausspielen wir sind eins und wir sind mehr.

Gegen das Vergessen.

#SayTheirNames

Stellvertretend für alle Opfer Rechter-Ideologien:

Ferhat Ünvar Kalojan Welkow Fatih Saraçoğlu

Gökhan Gültekin Vili Viorel Păun Kevin Schmidt

Hamza Kurtović Mercedes Kierpacz Jana Lange

Said Nesar El Hashemi Sedat Gürbüz Walter Lübcke

Text und Bilder: Daniel Irschei